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Edinburgh Abseits Der Touristenmassen

Edinburgh abseits der Touristenmassen

Beitragsserien: Schottland-Reise Blog

Edinburgh abseits der Touristenmassen
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Edinburgh ist vor allem im Sommer sehr überlaufen. Es ist einiges los und die Stimmung ist toll, aber manchmal können einem die Menschenmassen und Schlangen an den Kassen schon auf die Nerven gehen. Dann wird es Zeit für einen kleinen Ausflug in einen ruhigeren Vorort, denn es gibt auch abseits der Royal Mile und Princes Street einiges zu sehen. Hier ein paar Vorschläge:

  1. Cramond, Silverknowes, Lauriston Castle
    Diese Vororte liegen nordwestlich des Stadtzentrums direkt am Firth of Forth.
    Mit dem Bus Nummer 41 kommt man nach Cramond. An der Mündung des Flusses Almond plätschern Boote im Wasser. Hinter der Kirche gibt es Überreste eines römischen Forts; es sind jedoch nur mehr ein paar Fundamente zu sehen. Man kann am Strand spazieren gehen (eventuell bis nach Silverknowes) oder dort ein Picknick machen. Bei Ebbe ist es auch möglich, auf die Insel Cramond Island hinüberzugehen. Nett ist außerdem ein Spaziergang entlang des Almond River bis zu einem Café bei ein paar Stromschnellen und einer Mühlenruine (10 Minuten flussaufwärts).
    Die Busrouten 27, 29 und 37 bringen einen nach Silverknowes (Busumkehr). Von dort aus gelangt man in ca. 10 Minuten, vorbei am Golfplatz, hinunter zum Strand, wo sich ein Café befindet. Das Wasser ist flach und man kann bei Ebbe über endlose Sandbänke spazieren, eventuell auch bis Cramond (20 Minuten).
    Geht man von der Bushaltestelle Silverknowes die Cramond Farm Road entlang, so passiert man das Farm-Gasthaus „Toby Carvery“ (Einkehrmöglichkeit, reservieren) und kommt nach etwa 15 Minuten zum Eingang des Lauriston Castle Parks (am Ende der Cramond Farm Road rechts abbiegen). Von April bis Oktober ist der Park frei zugänglich. Man hat einen schönen Blick auf den Firth of Forth und kann auch den hübschen japanischen Garten besichtigen. Gegen Entgelt gibt es Führungen im Schloss, dessen ältester Teil auf das 16. Jahrhundert zurückgeht. Die Inneneinrichtung stammt vom Beginn des 20. Jahrhunderts.
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  2. Craigmillar Castle und Park
    Mitten im Stadtgebiet, in einem nicht unbedingt schönen Vorort, findet sich Edinburghs andere Burg: die Ruine von Craigmillar Castle. Erbaut zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert, sind die Gebäude noch relativ gut erhalten und geben einen Einblick ins mittelalterliche Burgleben. Man gelangt mit den Bussen 24, 33, 38, 48 und 49 bis in die Nähe des Krankenhauses Royal Infirmary, von dort geht man durch den Park in etwa 10 Minuten zum Eingang. Die Eintrittspreise sind moderat, der Ansturm an Touristen ist gering, und so ist Craigmillar eine echte Alternative zum überlaufenen Edinburgh Castle für alle Burg-Fans.
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  3. Duddingston
    Dieser Vorort versteckt sich hinter dem Arthur’s Seat und hat sich seinen alten Dorfcharakter großteils erhalten. Recht romantisch liegt am See Duddingston Loch die alte Kirche, deren älteste Teile schon auf das 12. Jahrhundert zurückgehen, und der Dr. Neil’s Garden, ein friedliches Naturjuwel (freier Eintritt). Neben vielen Heilkräutern gibt es je nach Jahreszeit Rhododendren oder blühende Erikas zu sehen. Der „Thomson’s Tower“ wurde im Jahr 1825 ursprünglich als Clubheim für den Curling-Club (Eisstockschießen auf dem See) erbaut, später diente er vielen Landschaftsmalern als kleines Atelier. Als Einkehrmöglichkeit empfiehlt sich das Sheep Heid Inn Pub im Ort mit kleinem Gastgarten im Hof (reservieren). Nach Duddingston gelangt man mit Bus Nummer 42.
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  4. Water of Leith – Dean Village – Stockbridge – Botanischer Garten
    Lohnend ist auch ein Spaziergang durch das ehemalige Gewerbeviertel Dean Village mit seinen alten Mühlengebäuden am Water of Leith. An dem kleinen Fluss führt ein durchgängiger Uferweg entlang, an dem man sogar bis zur Mündung in den Firth of Forth gehen könnte (von Dean Village ca. 2 Stunden), allerdings ist bis Sommer 2019 ein kleiner Teil direkt in Dean Village gesperrt und man muss eine Umleitung nehmen.
    Von dort aus kann man flussabwärts in Richtung Stockbridge weitergehen. Man kommt unter der schönen alten Dean Bridge hindurch und dann am St. George’s Well und am bekannteren St. Bernard’s Well vorbei. Beiden Quellen wurde früher eine heilende Wirkung nachgesagt. Der St. Bernard’s Well befindet sich in einem kleinen Rundtempel mit einer Statue der Hygeia, der griechischen Göttin der Gesundheit. An der Brücke der Kerr Street über das Water of Leith gibt es jeden Sonntag von 10 bis 17 Uhr einen kleinen Markt. In der St. Stephen’s Street gibt es Donnerstag abends ab ca. 20:30 Uhr Live-Folk-Musik im „The Antiquary“ Pub. Man isst dort auch ausgezeichnet. Parallel zur St. Stephen’s Street verläuft die Circus Lane, ein berühmtes Fotomotiv ob ihrer hübschen, niedrigen, blumengeschmückten Häuschen.
    Geht man noch ein Stück am Water of Leith weiter, kann man den Ausflug auch mit einem Besuch des botanischen Gartens verbinden (im Sommer bis 18 Uhr). Der Eintritt ist frei, allerdings muss man für die Glashäuser extra bezahlen. Es gibt dort auch mehrere nette Cafés.
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  5. Newhaven
    Die Busse 7 und 11 bringen einen zum kleinen Hafen Newhaven. Bekannt ist er als Fotomotiv, besonders bei Sonnenuntergang, und für seinen Fischmarkt (täglich außer Sonntag) und seine Restaurants. Vom einfachen Pub-Restaurant am Leuchtturm bis zur Fish&Chips Bar, vom gehobenen Fisch- und Meeresfrüchte-Restaurant bis zum etwas weiter westlich an der Promenade gelegenen „Old Chain Pier“ mit Gastgarten gibt es hier für jeden Geschmack etwas.
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  6. Ocean Terminal und Royal Yacht Britannia
    Für Regentage: Die Busse 11, 14, 22, 35 und 36 fahren zum neuen Einkaufszentrum Ocean Terminal. Direkt hinter dem Gebäude steht die Royal Yacht Britannia. Das ehemalige königliche Schiff ist dadurch nur mehr schwer zu sehen, ohne dass man Eintritt bezahlt. Vom Einkaufszentrum aus kann man sie jedoch gegen Entgelt besichtigen. Im Restaurant des Ocean Terminal isst man mit Blick durch die Glasfassade auf den Firth of Forth. Ruhe und Natur findet man hier kaum, aber bei schlechtem Wetter ist der Ausflug eine gute Alternative.
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  7. Leith
    Noch immer sehen die Bewohner Leith als eigene Stadt, und nicht als Vorort von Edinburgh. Hier mündet das Water of Leith in den Firth of Forth, und an dieser Mündung lag einst Edinburghs wichtigster Hafen. Auch heute noch sind an der Promenade „The Shore“ Schiffe vertäut, und es gibt einige gehobene Restaurants, aber auch einfache Pubs und Cafés. Man spaziert am besten eine kleine Runde um die Hafenbecken, über die alte Drehbrücke und auf der anderen Flussseite zurück bis zur Commercial Street. Am Dock Place gibt es samstags von 10 bis 17 Uhr einen Bauernmarkt. Zum abendlichen Fortgehen empfiehlt sich das Teuchters Landing am Dock Place mit kleinem Gastgarten auf einem Ponton, oder das Carriers Quarters in der Bernard Street (derzeit Sonntag abends Livemusik). Nach Leith gelangt man mit den Bussen 11, 16, 22 und 35.
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  8. Portobello
    Portobello ist der klassische Stadt-Strand von Edinburgh. Viele Busse bringen einen dort hin, und an sehr heißen Tagen, vor allem am Wochenende, ist der Strand genauso überfüllt wie die Royal Mile. Ansonsten lohnt sich ein Ausflug hierher aber sehr. Ein Spaziergang entlang des Strandes bis nach Joppa oder ein kleiner Einkaufsbummel an der Hauptstraße sind eine nette Abwechslung vom Trubel in der Innenstadt. Hier findet man Eisläden, Spielplätze, Fish&Chips Bars und jeden 1. Samstag im Monat einen Biomarkt im Brighton Park (10 bis 14 Uhr). Eine Einkehrmöglichkeit ist auch das Dalriada Pub am Ostende des Strandes.
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  9. Roslin
    Einen Besuch der Rosslyn Chapel kann man sehr gut mit einem kleinen Spaziergang verbinden. Bus Nummer 15 bringt einen zur kleinen aber feinen Kirche aus dem 15. Jahrhundert. Sie ist bekannt als magischer Ort aus Dan Browns „Da Vinci Code“, und die reichen Verzierungen zeugen von hervorragenden handwerklichen Leistungen. Die 9 Pfund Eintrittsgeld lohnen sich.
    Von der Ecke des Parkplatzes aus führt ein Weg hinunter zu den Ruinen von Roslin Castle (ca. 10 Minuten). Zu sehen sind überwachsene Mauerreste und Torbögen. Man sollte bis zur Brücke über den River North Esk hinuntergehen, denn die alte Brücke selbst ist sehenswert, und von dort aus hat man den besten Blick auf die Ruinen. Man kann den Spaziergang dann entlang des Flusses fortsetzen. Durch den Wald kommt man an einigen Industrieruinen vorbei – einer alten Teppichfabrik und einer ehemaligen Schießpulver-Fabrik. Zurück geht man dann ein Stück der aufgelassenen Eisenbahnstrecke Penicuik-Dalkeith entlang und dann an der Straße wieder hoch zur Rosslyn Chapel. Gute Schuhe sind empfehlenswert.
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